Montag, Januar 29, 2007

Blogger Postcards from the World 2

Food-Blogger erstaunen mich immer wieder. (Gibt es einen deutschen Ausdruck für "Food-Blogger"?) Nicht nur kochen sie ständig glorreiches Essen, dass ich nie auch nur versuchen würde zu kochen, nein, sie bloggen auch noch darüber und machen fantastische Fotos. Meine Versuche im Bereich Fotografie sind bestenfalls *hüstel* mittelmäßig und meine Versuche über Essen zu bloggen sind nicht weiter erwähnenswert. (Was mich natürlich hier nicht daran hindert, hier zu meinem Eintrag über den Mega Menu-Mailer zu verlinken. Ja, das bin ich. Man nehme einen Gefrierbeutel aus dem Tiefkühler, taue auf, koche das Ganze noch halb gefroren und schätze sich glücklich, wenn etwas halbwegs genießbares dabei rauskommt.)

Ich bin über Meeta's blog bei blogher gestolpert, weil sie auch in Deutschland wohnt. Und sie hat nicht nur ein "Food Blog" (und wirklich umwerfende Bilder, sie ist auch die Initiatorin von "Blogger Postcards from the World". Ich bin froh, jetzt zum zweiten Mal daran teilzunehmen.

Diese Mal hat sie ein Thema vorgegeben: "Valentines". Ich bin kein großer Fan des Valentin-Tags, weil er - zumindest in Deutschland - eine Erfindung der Blumengroßhändler zu sein scheint. Aber da wir Deutschen alles amerikanische lieben, wird er heutzutage natürlich auch hier gefeiert. Auf der anderen Seite, meine Gefühle über krasse Kommerzialisierung mal beiseite schiebend, ist es immer gut, etwas Liebe in der Welt zu verbreiten und so hatte ich mich dazu entschieden, eine eigene Valentinskarte zu machen, die an eine noch ungenannt bleibende Empfängerin geschickt werden soll. Zuerst dachte ich, ich male einfach ein großes Herz und schreibe etwas dazu, dann konnte ich keinen roten Edding finden. Dann dachte ich, schaue ich doch mal bei Flickr und suche mir ein hübsches Foto. Dort sah ich ein Bild, auf dem verschiedene Postkarten zu sehen waren und das lenkte meine Gedanken auf meine Peanuts-Sammlung. Ha! Was wäre besser als eine selbstgemachte Peanuts-Valentinskarte. Dann kam mein Sohn wieder vom Nachbarsjungen zurück, Leben fand statt und ich musste heute noch einmal von vorne anfangen.

Ich ging raus und kaufte eine Postkarte, die ihr hier sehen könnt:



Genau wie diejenige, die ich beim ersten BPW verschickt habe, wird auch diese halbwegs um die Erde reisen. Aber ich sage euch noch nicht, wohin. Alle Blogger auf der Liste werden heute über ihre verschickten Postkarten schreiben. Dann warten wir. In ein paar Tagen oder so wird jeder, der eine Postkarte bekommen hat, darüber bloggen. Und dann könnt ihr sehen, wer meine bekommen hat. Oder wer mir eine Postkarte geschickt hat. Ich hoffe, dass meine Postkarte sicher ankommt. Gerade jetzt ist mein Mann damit auf dem Weg zur Post.

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Samstag, Januar 27, 2007

Woran man sehen kann, dass ich mehr unterrichte als vorher

Ich bin wirklich glücklich darüber, mehr Schüler zu haben. Wirklich. Mehr Schüler bedeutet mehr Geld. Ich muss nicht mehr auf jeden Cent schauen. Und ich unterrichte gerne. Aber man kann auch sehen, dass einige Dinge in meinem Leben gelitten haben. Das Blog zum Beispiel. Da ich hier sowieso ständig Zu-Tun-Listen veröffentliche, daachte ich, ich mache es diese Mal etwas visueller. Also, man kann an folgenden Dingen sehen, dass ich mehr unterrichte:


Meine Congas, die darauf warten, fotografiert zuwerden, damit ich sie verkaufen kann. (Irgendjemand interessiert an fantastischen Michel Delaporte-Congas. Sie sind ziemlich selten.)


Katalog zum anschauen, Zettel für meinen Mann, Bücher zum Zurückstellen ins REgal. (Ich hatte das Terry Pratchett-Buch wegen eines Zitats über die "Monks of Cool" geholt, weil ich über das Coolsein schreiben wollte. Tja, das Zitat war dann in einem anderen Buch, wie mir da Internet mitteilte und der Blog-Eintrag fand nicht statt.) Quittungen zum Eingeben in den Computer für die Budget-Planung.

Zeug zum Wegräumen, dass mein Mann benutzte, um die schon erwähnten Congas zu polieren, damit sie auf den Bildern besser aussehen.


Mülleimer zum Ausleeren. Schaut euch nur all dieses Schokoladenriegelpapier an. Genau da, wo all meine Schüler sie sehen können. Entweder habe ich den Eimer schon ewig nicht mehr gelehrt, oder ich weiß jetzt endlich, warum ich in letzter Zeit wieder zugenommen habe. Nun wagen wir uns aus meinem Zimmer hinaus in das Wohnzimmer:

Neue Regale für DVDs. Ich habe sie zusammen geschraubt, aber sie müssen noch auf den bereits vorhandenen montiert werden.


Das habe ich zu weihnachten bekommen. Ich muss neuen Draht dranmachen und es aufhängen.


Küche: Toast, der in Gefriebeutel getan und eingefroren werden muss.


Keller: Wäsche, die auf das Zusammenlegen und Wegräumen wartet.

Schlafzimmer: Noch mehr Wäsche, die gebügelt werden muss, ein Glas, das recycelt werden muss, Bücher, die ich loswerden muss. Vielleicht biete ich die Kinderbücher auch zum Verkauf an.

Kinderzimmer: Bastelprojekte und Bilder, die in ordentlicher Weise verstaut werden müssen.

Seufz.

Jetzt wisst ihr also, was ich dieses Wochenende mache. Was macht ihr? Ich hoffe, euer Wochenende enthält ein bisschen Familienspaßzeit.

Und wer weiß, vielleicht gibt es ja morgen auch noch einen richtigen Eintrag von mir.

Und wisst ihr was, heute ist mein 39 1/2ster Geburtstag. Nur noch sechs Monate bis zur -0.

Montag, Januar 22, 2007

Schlaf

Wenn man danach geht, wie sehr mich in letzter Zeit nach Schlaf verlangt, könnte man denken, ich hätte entweder ein sechs Monate altes Baby im Haus oder Schlafstörungen. Keines von beidem stimmt. Ich bin nicht ganz sicher, aber es könnte sein, dass jeder einzelne Tagebucheintrag der letzten, äh, vier Jahre mit den Worten "Ich bin so müde." beginnt. (Papier-Tagebuch, nicht Online-Dings, Blog) Vielleicht ist das jetzt an die Stelle meiner Besessenheit mit dem Thema Essen und Sich-fett-fühlen getreten, wer weiß. Vielleicht, und dieser Gedanke kommt mir gerade tatsächlich zum ersten Mal, stammt das Problem, das ich mit Schlaf habe, aus derselben Quelle wie meine frühere Essstörung.

Also. Schlaf. Nur daran zu denken. Die Welt um sich herum vergessen, ausruhen, träumen, sich unter warme Federbetten kuscheln. Glück. Warum also schlafe ich nie genug? Ich könnte meinem Sohn die Schuld geben; das wäre leicht. Und jahrelang war er tatsächlich der Grund für meinen Schlafmangel. Aber etwa seit seinem zweiten Geburtstag schläft er fantastisch mit kleinen Störungen nur, wenn er krank ist. Und aus uns völlig unerfindlichen Gründen wacht er samstags regelmäßig eine Stunde früher auf als sonst. Aber da ich auch schon von Kindern gehört habe, die jeden Tag um halb sechs aufwachen, sage ich nichts gegen ihn.

Mit dem Schlaf selber habe ich tatsächlich überhaupt kein Problem. Wenn ich das Gefühl habe, mich ewig hin und her gewälzt zu haben, bevor ich einschlafen konnte, informiert mich mein Mann (der offizielle Hin- und Her-Wälzer in unserer Familie), dass es nur etwa fünf Minuten gedauert hat, bis ich zu schnarchen angefangen habe. (Und ja, ich schnarche häufig, ich habe eine Schimmelpilz-Allergie und deswegen eine permanente Rotznase.) Nein, wenn ich im Bett bin, ist alles in Ordnung. Ich bin die Art Schläfer, die nach einer Gewitternacht morgens ausgeruht aufwacht und wenn jemand fragt: "War das nicht ein schreckliches Gewitter letzte Nacht?" antwortet: "Welches Gewitter?" Ich stamme von einer langen Reihe von Leuten ab, die schlafen wie Steine, meine Eltern sind dafür bekannt, dass sie von nichts aufwachen. Ich bette meinen Kopf auf das Kissen und das war's bis zum Morgen. Wenn ich eine besonders unruhige Nacht habe, dann wache ich vielleicht auf und schaue auf die Uhr, oder gehe eventuell auf die Toilette. Dann gehe ich wieder zurück und schlafe weiter. Das ist eine sehr nützliche Gabe. Besonders, wenn man ein krankes Kind hat. Aufwachen, sich um das kranke Kind kümmern, wieder ins Bett gehen, einschlafen. Ad infinitum. (Hey, das hätte ich auf die Frage nach dem verborgenen Talent in meinem letzten Post antworten sollen. Die Fähigkeit, unter allen Umständen zu schlafen.) Früher konnte ich sogar inmitten von Leuten, Licht und Lärm schlafen, aber das ist eine der Fähigkeiten, die ich mit zunehmendem Alter verloren habe.

Die Zeit, in der der Schlaf besonders kostbar war, war natürlich die, als mein Sohn ein kleines Baby war. Als er geboren wurde dachte ich so bei mir, wie erstaunlich gut ich doch mit dem Schlafmangel zurechtkäme. Ich brauche viel Schlaf und hatte große Angst davor, ständig übermüdet zu sein wenn ich ein Kind bekommen würde. Tja, der echte Schlafmangel kam dann etwas später. Als ich drei Tage pro Woche arbeitete, ihn immer noch rund um die Uhr stillte und dann, als er acht Monate alt war, setzte auch noch das Zahnen ein und er weckte mich jede Stunde, um mich als menschlichen Schnuller zu benutzen. Sehr spaßig. An dem Punkt war ich so müde, dass ich einnickte, wenn mein Mann im Gespräch eine Pause machte, um Luft zu holen.

Aber das ist lange vorbei, wir behandelten es damit, dass Papa für zwei Wochen Nachtdienst mit der Teeflasche schob; Mama schlief derweil im Gästezimmer (Schallgedämmter Anbau! Hurra!) und musste erst um 5 Uhr morgens wieder ran. Danach hätte ich genug schlafen können. Das tat ich indess nicht. Was ich tue, ist Folgendes:

Ich bin den ganzen Tag müde und äußere in regelmäßigen Abständen: "Ich bin so müde, ich bin so müde! Aber heute mache ich bestimmt einen Mittagsschlaf." Bis es Zeit für den Mittagsschlaf ist und ich irgendetwas Wichtiges zu tun finde, wie Blogs lesen. Das tue ich dann, bis meine freie Zeit vorbei ist, verbringe den restlichen Tag mit glasigen Augen und verkünde etwa alle halbe Stunde ernsthaft: "Aber heute gehe ich ganz bestimmt pünktlich ins Bett!". Nachdem ich meinen Sohn sehr langsam ins Bett gebracht habe, weil ich so müde bin, gehe ich in mein Zimmer, spiele ein bisschen Klavier oder Gitarre, schaue eine Folge "Buffy" oder zwei, unterhalte mich mit meinem Mann, sage aufrichtig: "Natürlich gehe ich heute rechtzeitig ins Bett!", zappe rum, schaue irgendeine blödsinnige Doku über Playboy-Bunnies oder sowas, stehe um 11 von der Couch auf, gehe eine halbe Stunde später ins Bett und schlafe, bis mein Wecker um Viertel vor sieben klingelt. Und dann alles von vorne.

Jetzt könne man sagen, was beschwert sie sich denn, wenn ich sie richtig verstanden habe, schläft sie ganze 7 1/2 Stunden. Und heutzutage ist jeder und seine Großmutter davon überzeugt, dass sechs Stunden genug und sieben Stunden Schlaf viel sind. Ich dagegen brauche mindestens 8 1/2 , besser 9; Stunden Schlaf um mich wohl zu fühlen und ein funktionierendes Gehirn zu haben. Und nach allem, was ich höre und lese, bin ich damit nicht allein. Eine Freundin sagte letztens zu mir: "Ich weiß auch nicht, ich bin so müde und dabei schlafe ich doch jede Nacht sechs Stunden." Pff! Ich habe ein Buch (ein gutes Buch) "Outsmarting Female Fatigue: Eight Energizing Strategies for Lifelong Vitality" (Debra Waterhouse) in dem steht, dass die meisten Frauen im Durchschnitt 8 1/2 Stunden Schlaf brauchen. Und dass alles zwischen 4 und 11 Stunden normal ist. Das heißt nicht, dass es normal ist, vier Stunden zu schlafen, das heißt, es kann normal sein für dich. Aber wenn du müde, schlecht gelaunt, immer hungrig und vergesslich bist und regelmäßig vor dem Fernseher einschläfst, dann brauchst du vielleicht mehr Schlaf. Und vielleicht bist du jemand, der 11 Stunden am Tag braucht. Schon mal darüber nachgedacht? Sehr unpraktisch, aber man kann nichts dagegen machen. Wenn man nicht genug schläft, ist man müde.

Genau das versuche ich meinem Sohn beizubringen. Wenn man müde ist, kann man so viel essen, wie man will, es hilft nicht. Nur Schlafen hilft. Seit ich ein Kind habe, weiß ich übrigens warum Leute sich überessen, wenn sie müde sind. Müde Babys werden in den Schlaf gestillt. Essen ist hier also für alles gleichzeitig gut: Gesellschaft, Knuddeln, Essen und besser einschlafen kann man damit auch. Als er etwa ein Jahr alt war, hat er manchmal buchstäblich versucht, sich in den Schlaf zu essen. Nickte kauend ein. Stopfte enorme Mengen Essen in seinen kleinen Mund. Da habe ich dann auf einmal gesehen, warum ich ständig esse, wenn ich müde bin. Und dann esse ich in solchen Zeiten auch noch gerne mehr Zucker, weil man dann zusätzlich noch diesen Zuckerschub bekommt.

Ich bin ein bisschen älter als ein Jahr, ich sollte es besser wissen. Ich weiß es auch besser, ich tue es bloß nicht. Also gebe ich mir einen Sticker für jeden Abend, an dem ich vor elf im Bett bin. Seit drei Jahren. Drei Jahre! Ich fühle mich ein bisschen albern. Äh, nicht nur ein bisschen. Ich habe ein paar Tricks erfunden. Ich schminke mich ab und creme mich ein, wenn ich meinen Sohn ins Bett gebracht habe. Ich ziehe meinen Schlafanzug an, bevor ich meine Serie schaue. Ich habe meinen PDA programmiert, so dass er piept, wenn ich ins Bett muss. Ich habe meinen Mann gebeten, mich bitte daran zu erinnern, dass es Zeit ist. Und für jeden Abend, an dem ich triumphierend vor elf ins Bett gekrochen bin, gibt es zwei, an denen ich nur ein bisschen länger geblieben bin und dann eine halbe Stunde später ins Bett gegangen bin. Oder zwei Stunden.

Ich fürchte, ich muss mal meine Prioritäten klären. Schlaf. Ist. Sehr. Wichtig.

Oder wie ich meinem Sohn ständig erkläre: Wenn man müde ist, macht auch das Spielen keinen Spaß.

Los, ich lade euch auf eine Runde Mittagsschlaf ein.

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Donnerstag, Januar 18, 2007

Wieder ein, äh, Stöckchen heißt das wohl auf deutsch

Ha, dieses Mal wurde ich sogar offiziell dazu aufgefordert. Okay, jemanden zu fragen "Und wem wirfst du das Stöckchen weiter?" ist etwa so subtil wie aufgeregt rumzuhüpfen, wie wild zu winken und "Nimm mich! Nimm mich!" zu schreien, aber immerhin, offiziell und persönlich. Oh, von Meno. Warum konnte ich nicht auf ein Stöckchen reagieren, bei dem man nicht denken muss, wie das itunes-Dings, das ich stehlen wollte. Also: Fragen und Antworten (und nicht mal Multiple Choice).

1. Wenn du dir ausschließlich ein Laster aussuchen dürftest, welches wäre das?
Ich wusste nicht, dass man sich seine Laster aussuchen kann. Ich bin für Maßlosigkeit. (Ich hatte "over-indulgence" geschrieben. Kann mir mal jemand sagen, wie man das am besten übersetzt?) Aber ich hätte auch Bier sagen können. Aber das ist kein Laster. Oder?

2. Wenn du in der Welt eine spezielle Sache ändern könntest, welche wäre das?
Ich würde allen Menschen vollständige Bewußtheit und Erleuchtung geben. Aber ich glaube nicht, dass das so funktioniert.

3. Mit welcher Zeichentrickfigur identifizierst du dich am meisten?
Figur? Zeichentrick? Ich kopiere hier von Meno und sage Daria. Ich habe die Sendung zwar nicht regelmäßig verfolgt, aber ich mochte sie sehr.

4. Wenn du einen Tag deines Lebens noch einmal leben könntest, welcher wäre das?
Also, nur wenn jemand mich dazu zwingt. Vielleicht den 1. Mai 1994, als meines späteren Mann und mir nach unserer zweiten Verabredung klar wurde, dass wir zusammen bleiben würden. Es war Frühling, wir gingen zum Bahnhof Hand in Hand und setzten uns auf eine Bank, um auf grüne und gelbe Felder zu schauen. Seufz. Obwohl, sicher bin ich nicht, ich habe den REst des Tage damit verbracht, an meiner Dissertation zu arbeiten.

5. Wenn du in der Zeit zurück gehen könntest und einen Tag mit einer historischen Figur verbringen könntest, wer wäre das?
Eine Schriftstellerin, die ich sehr gerne getroffen hätte, aber die wahrscheinlich nicht so daran interessiert gewesen wäre, mich zu treffen, wäre Carolyn Heilbrun.

6. Welche ein Sache, die du verloren, verkauft oder weggeworfen hast, hättest du gerne wieder?
Ähm. Kein Bedauern. Neue Sachen sind immer so viel aufregender.

7. Was ist dein wichtigster Beitrag in dieser Welt?
Menschen zu lehren, dass sie kreativ sein können und dass es auch noch einen anderen Lebensstil gibt als den, ein "Muggel" zu sein.

8. Was ist dein verborgenes Talent, von dem fast niemand weiß?
Wenn ich eines habe, dann ist es auch mir verborgen. Obwohl ich ein verborgenes Talent fürs Zeichnen haben könnte. Ich zeichne nie, deshalb bin ich nicht gut darin, aber wenn ich mich konzentriere, kann man manchmal einen Funken Talent erhaschen, von meinem Vater und Großvater geerbt.

9. Was ist dein liebster Besitz?
Da geht es um Sachen, nicht wahr? Mein Klavier. Obwohl mein Computer direkt an zweiter Stelle kommt. Ich habe ohne Computer und ohne Klavier gelebt. Ohne Klavier war schlimmer. Aber warum sollte ich wählen müssen? (Und wenn ich das Geld hätte, würde ich im Bruchteil einer Sekunde ein neues Klavier kaufen.)

10. Welcher Mensch hat dich als Heranwachsenden besonders beeinflusst?
Offensichtlich meine Mutter. (Wenn Meno diesen Exorzist findet, soll sie ihn bitte auch zu mir schicken.) Zweitens, vielleicht Dorothy L. Sayers.

(Ich weiß, dass es in der FRage nur um einen Menschen ging, ich bin nicht dumm, ich habe zugehört, aber praktisch jeder wird hochgradig von seiner Mutter beeinflusst. Etwas anderes zu behaupten wäre Lüge. Aber meine Mutter ist nicht der Mensch, der mein Denken wesentlich geprägt hat.)

11. Welches Wort beschreibt dich besser als jedes andere?
Verwirrt? Ich einige mich auf komplex. Ah, nein, jetzt habe ich es: Frau.

(Puh, einen Menschen mit nur einem Wort beschreiben. Ich bin sicher kein Ein-Wort-Mensch. Sogar, wenn mich jemand nach meinem Sternzeichen fragt, sage ich: "Löwe mit Aszendent Schütze, aber ich bin nicht sehr feurig, weil ich Saturn auf meinem Mond im Widder habe und dann ist da noch dieses Stelium oben in meinem Horoskop mit all dieser skorpionischen Energie, aber meine Familie ist ziemlich fischig...")

Okay, fertig. Gar nicht so einfach. Also, jeder der dieses Stöckchen haben möchte, fühle sich beworfen. Vor allem De und Liv, die wahrscheinlich Besseres zu tun haben. (Psst, und wenn du zu cool für "Stöckchen" bist? Ignorier' es einfach.)

Mittwoch, Januar 17, 2007

Es geht mir gut, es geht mir gut!

Nur ein paar Zeilen, um euch wissen zu lassen, dass ich mich wieder so gut wie normal fühle. Danke für Anteilnahme und Kommentare. Ich wollte heute eigentlich etwas längeres und tiefschürfenderes schreiben, aber der Tag verlief komplett anders als geplant. Anstatt heute zu schreiben und Musik zu machen, habe ich den Vormittag damit verbracht, mit meinem Mann Besorgungen zu machen und dann Chinesisch essen zu gehen. Und dann machte er mich ganz glücklich, indem er sagte: "Weißt du, ich habe es dir gar nicht gesagt, aber obwohl ich dich die ganze zeit kritisiere, liebe ich dich genau so wie du bist. Sogar deine Fehler." Wow.

Montag, Januar 15, 2007

immer noch matt

(Gerade, wenn man denkt, man weiß nicht, wann man wieder bloggen kann, sagt eine Schülerin ab. Ich hoffe, dass es ihr bald wieder gut geht, aber für mich war das heute ein Geschenk.)

Ich fühle mich immer noch ein bisschen matt. Auch wenn ich hier nicht geschrieben habe, habe ich doch Zeit, nachzudenken. Ich ich mag den Satz: "Ich habe keine Zeit" sowieso nicht, weil er nicht stimmt. Ich habe in den letzten Tagen eine Menge gemacht, aber ich habe mich nicht hingesetzt und etwas geschrieben. Vielleicht ist das meine Strafe. ich war am Donnerstag bei einem Treffen meiner Schreiber-Gruppe und alle meinten: "Ich weiß einfach nicht, was ich in mein Blog schreiben soll." und ich musste gleich angeben: "Ideen zu haben ist für mich nie ein Problem. Sie weiter zu verfolgen allerdings schon." Also für alle, die noch ein Thema suchen, ich habe hier noch eine Warteschlange: Behinderungen, Schlaf, Übergänge, Life Coaching, aufopfernde Mütter. Wenn euch eines gefällt, könnt ihr gerne darüber schreiben.

Aber jetzt schreibe ich erstmal über das, was mich am meisten beschäftigt und das ist Depression. Vielleicht ist das auch ein "soziale Gerechtigkeits"-Thema. Es sollte auf jeden Fall eines sein. (Und ich weiß sowieso nie, wo die Grenze zwischen Persönlichem und Sozialem ist. Sie gehen permanent ineinander über.) Ich zögere nur, weil ich mich nicht direkt qualifiziert fühle, über Depression zu schreiben. Aber ich finde auch kein anderes Wort, um den zustand zu beschreiben, in dem ich mich befinde. Das ist so wie das Problem, dass ich hatte als ich herausfand, dass ich eine Essstörung hatte. Ich sah eine Talkshow, in der eine Gruppe "Fresssüchtiger" ihre Essgewohnheiten beschrieben. Sie beschrieben mein Essverhalten genau. Nur dass ich nicht 150 Kilo gewogen habe. Bus heute denken die meisten Leute, die mich schon lange kennen, dass ich ein Hypochonder bin, wenn ich mich als ehemalige Esssüchtige bezeichne.

Ich habe also leichtes bipolar extra-light. Whatever. Es gibt einen Teil von mir, der zur Zeit taub ist, der taub sein will, einen Teil der permanent in einer Ecke sitzt und die Arme um sich schlingt. Es fühlt sich an, als watete ich durch Schlamm und rollte einen schwere Stein einen Berg hoch, während ich einen Strudel in meinem Bauch habe. Ich bin versucht, den Strudel mit Essen zu füttern, vor allem mit Schokolade. Und ihn zu betäuben, indem ich auf den Computer oder Fernseher starre. Mein Engerie-Level ist sehr niedrig, ich schlafe schlecht, ich esse mehr als gewöhnlich, vor allem Süßes, ich bin schlecht gelaunt und wenn mein Mann mich auf etwas hinweist, das ich vergessen habe - und das passiert momentan sehr häufig - dann breche ich in Tränen aus.

Und dann gibt es den anderen Teil von mir, den achtsamen und aufmerksamen Teil und der ist ziemlich glücklich. Der neue bewusste Teil von mir, der den Sonnenschein liebt und weiterhin Sport macht und den Haushalt, den Teil von mir, der mit Freunden ausgeht und Witze macht und sich um sich und andere kümmert. Das ist merkwürdig. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, wenn ich mich nur in dieses Glücksgefühl ganz versenken könnte, würde der Wackerstein in meinem Bauch schmelzen. Wie er es irgendwann auch sicher tun wird, das tut er immer. Es ist ja nicht so, als wäre ich permanent depressiv.

Als ich noch alleine gelebt habe, habe ich mich in diesem Zustand einfach für krank erklärt. Ich bin ins Bett gegangen und tagelang nicht aufgestanden. Ich bin nur raus gegangen, um noch mehr Chips, Gummibärchen, Lakritz und Schokolade zu kaufen. Ich habe mich komplett zurück gezogen. Jetzt habe ich Familie und das ist nicht länger möglich. Darüber bin ich sehr glücklich, weil es mich noch schlechter fühle, wenn ich nichts tue. Ich fühle mich besser, wenn ich aus dem Haus gehe und in den Wald. Wenn ich richtiges Essen esse, hebt sich meine Stimmung ein bisschen.

In einem Kommentar zu meinem letzten Post hat Esereth geschrieben, dass es immer tiefere Gründe für Depressionen gibt und dass ich sie töten kann, wenn ich herausfinde, was sie bewirkt. Bis jetzt habe ich nur Auslöser gefunden: der Besuch bei meinen Eltern, zu wenig Schlaf, zu wenig Musik gemacht, zu viel drinnen gewesen, jeden Tag eine Predigt über das Ende der Welt anhören müssen (okay, das ist übertrieben). Und wer weiß, vielleicht gibt es auch einen Teil von mir, der diese Stimmung mag. Ich habe den Verdacht, dass ist der Gegenpart zu dem, der ein hochgradig stromlinienförmiges, effizientes, zielorientiertes Leben will. Die Hyper-Organisiererin in mir. Und Spaß habe ich auch nicht genug gehabt. Da gibt es die Stimme in mir, die mal die Stimme meiner Mutter war (und auch im wirklichen Leben immer mal wieder ist), die sagt: "Was denkst du denn, wer du bist?" Da ist die Tatsache, dass Winter ist und das Licht spärlich. Da ist die Tatsache, dass ich erschöpft und überwältigt bin. Und da ist die Tatsache, dass ich wochenlang im manischen Overdrive-Modus war, ohne es zu merken. Das ist normalerweise der Hauptfaktor.

Wenn es also einen tieferen Grund gibt, dann vielleicht den, dass ich in diesem Leben endlich lernen soll, beständiger zu sein. Ich bin darin gar nicht gut. Ich lebe lieber in Aus- und Zusammenbrüchen. Arbeite wochenlang wie verrückt und gehe dann ins Bett und tue für ein paar Wochen gar nichts. Bin entweder der Mittelpunkt der Party, glänze, lache, tanze, singe und erzähle witzige Geschichten oder bleibe zuhause und bin alleine. Ich kann das. Das habe ich oft genug gemacht. Das einzig Dumme daran ist, dass es mich weder glücklich noch zufrieden macht. Also muss ich den "langweiligen" Weg lernen. Den, bei dem jeder Tag so ist wie der davor. Wo man die ganze Zeit arbeiten kann, ohne sich auszupowern.

Ich habe eine Freundin, die mir erzählte, sie fühle sich auch leicht bipolar. Ich fragte sie: "Und was machst du dagegen?" Sie sagte, sie versuche einfach, die manischen Phasen zu genießen und sich in den depressiven so gut zu behandeln, wie sie könne. Für mich kann ich das nicht akzeptieren. Zum einen ist wirkliche bipolare Störung gefährlich, wenn sie nicht behandelt wird. Die Depressionen werden länger und tiefer und es gibt Leute, die suizidgefährdet werden. Ich glaube nicht, dass meine Stimmungsschwankungen mich für eine echte Störung qualifizieren. Ich bin sicher, wenn ich hiermit zu einem Arzt gehe, würde er sich kaputt lachen. (Und ich habe die Tests in meinem Buch über bipolare Störungen gemacht, danke.)

Aber es gibt nicht nur gesund und krank. Dazwischen gibt es Grauzonen. Mein erster Schritt ist es, zu akzeptieren, dass ich da etwas nicht kontrollieren kann. Keine Willenskraft kann mich dazu bringen, mich glücklicher zu fühlen. Wenn ich es ignoriere, kommt es zurück und zieht mir eins über. Wenn ich auch gleichzeitig überzeugt bin, dass man seine Emotionen wählen kann, bin ich noch nichts so weit, dass ich das konstant tun könnte. Und ich denke, mein Hauptproblem ist es, den Overdrive-Modus zu vermeiden. Also geht es darum: Wie kann man erkenne, ob man gerade leicht manisch ist oder nur extrem beschäftigt? Und wenn ich den Verdacht habe, dass ich im Overdrive bin, heißt das, ich sage alles ab? Wie die Weihnachtsfeier im Kindergarten? Den Besuch bei meinen Eltern, auf den sich meine Eltern und mein Sohn schon ewig gefreut haben? Weihnachten? NaNoWriMo? Und ich kann meinen Mann nicht bitten, mir zu helfen, weil er auch schon Erschöpfungs-Symptome zeigt.

Danke fürs Zuhören. Heute gehe ich rechtzeitig ins Bett. Versprochen.

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Donnerstag, Januar 11, 2007

5 things you don't know about me and just post

Okay, ich habe heute wirklich wenig Zeit (oder auch gestern, morgen und übermorgen. Ich weiß nicht, ob ich diesen Eintrag noch übersetzen werde, wenn ja bekommt er auch eine deutsche Überschrift, aber ich dachte, bevor ich hier gar nichts schreibe, vertraue ich lieber darauf, dass ihr alle Englisch in der Schule hattet. Hier ist der Eintrag, den ich gestern auf der englischen Version dieses Blogs veröffentlicht habe:

First of all, today is the day of the very first "just post" awards.



I had planned to write a beautiful post about handicapped people, but then life got in the way and you'll have to wait for that one. Since the "just post"-award is still very young, there hasn't been that much participation yet, but we'll just promote it in the months to come. Oh, and this award was the result of the big fat social wedding of Jen and Mad. Since I'm really pressed for time today (and since I've really been wanting to do this for quite a time), I consider myself tagged with the "5 things you don't know about me"-meme by Mir. (And when I say that you don't know these things I'm thinking of people only knowing me through the blog, not of people like my sister, though she reads this too.)

  1. I didn't drink a single drop of alcohol until I was 19 years old. I even refused to sip on something for social reasons. To this day my mother still is shocked, when she sees me drinking a beer. As Mir told about herself, I also was the designated driver for years, and was proud of my high morale standard. I felt very superior to people behaving like a typical drunk. I have to say, though, that even when drunk I never behave like a typical drunk. Like my husband, I only react by first being a little bit louder, then a blurring of speech, and then becoming a little more quiet.
  2. I smoked my very first cigarette when I was eight years old. Me and a couple of friends tried smoking behind a group of bushes in the woods. We felt really grown up and cool. Growing up in a smokers' household, I neither had to cough or got sick. I held and lit the cigarette like I had done this my whole life. When later I tried to get more cigarettes by stealing a pack or two from my parents, I was found out. Thus ended my career as a smoker. I tried again four years later, but decided not to smoke. I never regretted it.
  3. Every man I ever had sex with was a musician. At first I had a pattern of percussionist, bass player, percussionist, bass player, but then I wandered and dated a pianist and later a clarinet player. Also, I never know how you count it, when you're having an affair with two men at once. (I had an "open relationship" with the first bass player. Well, I can say this does not work for me.) The last one was also a bass player whom I then married. End of dating history so far, but, I'm grateful to say, not of sex.
  4. You know that when I studied music education my main instrument was - as it still is - voice, but what you don't know is that my second instrument used to be drums. (Now you know how I met the percussionists.) People who haven't seen me since that days still think of me as the drummer, but I haven't touched drums since the end of our Brazilian band seven years ago. (Anyone interested in buying my congas?)
  5. As I'm writing this, I'm depressed again. Not as in "not-functioning and nearly suicidal"-depressed, but as in "feeling as if there were a vortex inside of me sucking away most of my energy"-depressed. Since wondering if I maybe am slightly bipolar, I haven't had another "episode". Only things like PMS. Before Christmas my husband said he thought I might be in a "manic" state. Of course I wasn't, I only had a lot to do. Um. And I didn't feel like I was soaring high. I didn't take on lots of new projects. Mild overdrive due to circumstances. But since we returned from my parents I have been glued to the computer, checking e-mail about every other second, reading blogs and waiting for the evening which I spent in front of TV. Then going to bed too late, of course. And repeat. With the firm intention to do better the next day. And repeat. After four days of this, it dawned on me that this was not normal. I was feeling depressed. On Sunday I thought I had come out of it. Only to realize today that I'm still in it. The problem is, in a way, that I don't have times anymore where I declare myself sick despite a lack of symptoms and then spend days in bed. I'm no longer living alone, I have work to do, I have family. And I know that I don't feel better, when I'm staying in bed. So I get up, I make breakfast, I do minimal household chores, I talk to my family, I even am happy at times, but there's a part inside of me that has gone numb and wishes to stay that way. I know that eventually I will come out of it and that exercise, enough sleep, real food, cuddling and walks in the woods help. But I don't know what's happening. There are triggers, but there are no deep reasons. Weird.
So this is the reason, why I haven't posted, why I'm sounding a little off.

So this month I'll have to rely on others to change the world for the better. Please go and look at the just post awards. (And don't worry about me, please.)

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Sonntag, Januar 07, 2007

Warum ich vielleicht doch noch ein Bücherwurm bin

Ich habe in diesem Jahr fantastische Weihnachts-Geschenke bekommen, aber kein einziges Buch. Da musste ich doch gleich wieder nach denken. Mir war schon klar gewesen, dass ich letztes Jahr weniger Bücher gelesen hatte, weil ich angefangen hatte, jeden Abend DVDs zusehen. Nur falls ihr neugierig seid, ich habe einen Füller von meinen Eltern bekommen (es zahlt sich eben aus, wenn man den Leuten genau sagt, was man gerne hätte), die "Mirrormask"-DVD, ein Film den Dave McKean und Neil Gaiman gemeinsam gemacht haben, den meine Schwester von aus Amazon-Wunschliste ausgesucht hatte und mein Mann überraschte mich mit - DVDs.

Ich wusste, dass er dieses Jahr mit seinem Geschenk um einiges früher dran war als sonst, weil er mir auftrug, weder seine E-Mails, noch sein Amazon-Konto, noch sein Girokonto zu checken. Dann sagte er noch: "Ich konnte mehr davon kaufen, als ich dachte." Mehr was? Ich schloss daraus, dass er mir entweder mehr Buffy-DVDs gekauft hatte oder die Orakelkarten, die auch auf meiner Wunschliste waren. Stellt euch vor, wie überrascht und erfreut ich war, als ich mein Geschenk auspackte und darin die erste und zweite Staffel von "Deep Space Nine" fand. Ja, ich bin auch noch ein Star Trek-Fan und mein Mann und ich sind der gleichen Meinung, dass "Deep Space Nine" die beste aller Star Trek-Serien ist. (Ich weiß, dass wir mit dieser Meinung völlig alleine da stehen.)

Zurück zu den Büchern. Ich saß also am Heiligen Abend da und betrachtete meine wundervollen Geschenke und war verwirrt. Kein Buch! Tja, dachte ich, ich bin wohl kein Bücherwurm mehr, jetzt bin ich jemand, der Filme schaut. Wieder zuhause stellte ich fest, dass da doch noch einige Bücher herumlagen. Es gibt einen Stapel auf meinem Schreibtisch, jede Menge Bücherregale, vielleicht hatte ich etwas übersehen. Also beschloss ich, meine Bücherkartei anzuschaien, um herauszufinden, wie viele Bücher ich im Jahr 2006 entweder gekauft oder geschenkt bekommen habe. Ja, ich habe so viele Bücher, dass ich sie per Computer verwalten muss, damit ich mir keine doppelt kaufe oder sie nie mehr wieder finde. Okay, seid ihr bereit? Ich habe 2006 21 neue Bücher bekommen.

Dann dachte ich: "Was ist mit den ebooks?" Das war ein bisschen komplizierter, weil ich die nicht in meiner Kartei erfasse (was merkwürdig ist, wenn ich so darüber nachdenke, als wenn sie nicht zählten), aber endlich hatte ich eine Zahl, ich habe 2006 9 ebooks gekauft.

Wie viele von diesen Büchern habe ich also gelesen? Ich habe 11 ebooks gelesen, weil ich auch noch ein paar Ende 2005 gekauft habe. Von den echten Büchern, die ich 2006 bekommen habe, habe ich 16 gelesen. Angefangen habe ich 5 oder 6 weitere. Der Grund dafür, dass ich dachte, ich bin kein Büchermensch mehr, war der, dass es sich bei den meisten dieser Bücher um Sachbücher handelt. Ich habe zwei Bücher über Finanzen gelesen, eines über Wohlstand, drei von Coach Cheryl Richardson, ein Buch über Organisation, zwei über Beziehungen und wie man sie verbessert ("Getting the love you want", das hervorragend ist und ein anderes, an das ich mich kaum erinnern kann, das mir eine Freundin geschenkt hat. Dieses Buch hat mir eigentlich nichts Neues gebracht.), ein Fitness-Buch über T-Tapp, drei Bücher über Songwriting (das dritte ist ein Übungsbuch, das ich kaum angefangen habe), zwei Bücher über bipolare Störungen, und ein Erziehungsbuch (nur eins?) "Playful Parenting", das ich nur empfehlen kann. Und dann habe ich "Writing down the bones" und "Creativity rules!" wieder gelesen, um mich auf NaNoWriMo vorzubereiten. Puh. Ich erspare euch weitere Titel und Einzelheiten. Nun zur Belletristik, denn das ist es, was zählt:


"Dark Tort: A Novel of Suspense (Goldy Bear Culinary Mysteries)" (Diane Mott Davidson)

Ich liebe die Goldy Bear-Detektivgeschichten schon lange, aber ich habe das Gefühl, dass sie ein bisschen schwächer werden. Auf der anderen Seite ist es hart, eine Serie zu schreiben, in der es nur gute Bücher gibt. Ich glaube nicht, dass ich dieses Buch noch einmal lesen werde.


"Strange Travelers: New Selected Stories" (Gene Wolfe)
Damit bin ich immer noch nicht ganz fertig. Die Geschichten sind hervorragend, aber nicht leicht zu lesen und es war keine so gute Idee, dieses Buch als ebook zu kaufen.


"Destroyer (Foreigner Universe)" (C. J. Cherryh)
Ich liebe jedes einzelne Buch der Foreigner-Serie und sie werden immer besser. Ich warte schon ungeduldig auf den nächsten Band als Taschenbuch.


"Cat's Eyewitness (Mrs. Murphy Mysteries (Paperback))" (Rita Mae Brown)
Okay, obwohl ich nicht mehr sagen könnte, worum es geht. Es gibt hier scheinbar ein Problem mit Detektiv-Serien.


"First Meetings in Ender's Universe" (Orson Scott Card)
Gut zu lesen, aber ich habe es eigentlich mehr deswegen gelesen, um alles im Ender-Universum gelesen zu haben.


"Shadow of the Giant (Ender, Book 8) (Ender's Shadow)" (Orson Scott Card)

Sehr gut.


"Mona Lisa Overdrive (Bantam Spectra Book)" (William Gibson)

Ich hatte mich dazu entschlossen, die gesamte Neuromancer-Trilogie noch einmal auf Englisch zu kaufen. Ich hatte sie vorher nur auf Deutsch gelesen und war von der Angewohnheit des Übersetzers, überflüssige Fußnoten, die Dinge wie "Cursor" erklärten, verärgert. Man muss allerdings dabei auch beachten, dass diese Bücher ursprünglich in den 80er Jahren erschienen sind.


"I Had Brain Surgery, What's Your Excuse?" (Suzy Becker)
Hiermit eröffne ich die Biografie-Abteilung. Ich lese in letzter Zeit immer mehr davon. Diese ist witzig und unterhaltsam, trotz des gewichtigen Themas.


"Composing a Life" (Mary Catherine Bateson)
Das habe ich gekauft, weil Suzy Becker es erwähnt hatte.


"With a Daughter's Eye" (Mary Catherine Bateson)

Offensichtlich hatte mir "Composing a Life" gefallen. Dieses sind die Erinnerungen an Margaret Mead und Gregory Bateson. Da ich auch mal Ethnologie studiert habe, musste ich das einfach lesen.


"Shadowmarch: Volume I" (Tad Williams)

Ich liebe Tad Williams nicht zuletzt deswegen, weil alle seine Romane so schön dick sind. Dieses hier war anfangs etwas zäh, aber ich warte schon auf Teil 2.


"Floor Sample" (Julia Cameron)

Von Julia Cameron habe ich fast alles gelesen, die eine meiner Heldinnen ist. Diese Memoiren (ja, schon wieder) lesen sich sehr interessant und zeigen Facetten, die man in ihren anderen Büchern nicht sieht.


"Wintersmith" (Terry Pratchett)

Terry Pratchett ist der einzige Autor, außer J.K. Rowling, dessen Bücher ich mir erlaube, als gebundene Ausgabe zu kaufen, weil ich nicht so lange warten kann. Ich liebe, liebe und liebe die Scheibenwelt-Romane, besonders die mit den Hexen und deswegen natürlich auch die Tiffany Aching-Bücher.

Ich weiß, dass ich auf jeden Fall die drei Tiffany Aching-Bücher von Terry Pratchett wiedergelesen habe, aber wahrscheinlich auch ein paar seiner anderen Bücher. Ich lese die gesamte Scheibenwelt-Serie immer wieder. Als ich C.J. Cherryh gelesen habe, habe ich auch ein paar Foreigner-Bücher wiedergelesen und ich weiß, dass ich alle Mrs. Pollifax-Romane wiedergelesen habe und zwei andere Romane von Dorothy Gilman (über eine Hellseherin) und auf jeden Fall "Gaudy Night" von Dorothy L. Sayers. Was mir das Gefühl gab, kein Bücher-Mensch mehr zu sein, war die Tatsache, dass ich weniger Belletristik gelesen habe als gewöhnlich und dass "Until I find you" seit einem halben Jahr auf meinem Bücherregal steht. Ich erinnere mich noch, wie ich es in einem echten Buchladen gefunden habe (nicht bei Amazon, wo ich sonst fast alle Bücher kaufe) und mich schon sehr darauf gefreut hatte, es zu lesen. Dann, jedes Mal wenn ich wieder etwas zu lesen suchte, dachte ich: "Ach ne, das ist so heavy, ich lese lieber was anderes." Momentan lese ich "Running from the deity" von Alan Dean Foster. Ich finde es nicht übermäßig spannend, aber weil es Teil einer Serie ist...

Wenn ich sage, das Buch das ich momentan lese, dann lüge ich, weil die Bücher die ich momentan lese folgende sind: "Take Time for Your Life", "Ask Your Spirit Guides", "Head First HTML" "Handbuch Buddhismus" (Wow, eines auf Deutsch!), "Getting Things Done" (sehr zu empfehlen) und "History of Early Witchcraft". Äh.

Also, wie viele Bücher habt ihr letztes Jahr gelesen? Irgendetwas interessantes? Ich finde es ziemlich amüsant, dass ich nur zwei Bücher auf Deutsch gelesen habe. Kein Wunder, dass ich auf Englisch blogge. Manchmal denke ich sogar Englisch. Was denkt ihr, soll ich über die Bücher, die ich lese, hier was schreiben? Mein Schreib-Kumpel Adrian tut das und ich finde es immer hochinteressant zu sehen, was den Leuten, die ich mag, am Herzen liegt.

Donnerstag, Januar 04, 2007

Essen für achtzig Leute fast gegessen

Un dieses Mal bedeutet "fast" wirklich fast, nicht halb. (Ich habe einen Eintrag über meinen Hang, Dinge als "fast fertig" abzulegen, wenn sie in Wirklichkeit erst halb fertig sind. Das Essen, auf das ich mich beziehe, wurde Ende Oktober vorbereitet. In dem Versuch, die Feiertage freundlicher zu gestalten und NaNoWriMo lebend zu überstehen, habe ich das erste Mal Mega Menu-Mailer ausprobiert. Ich habe eines der Menüs von Leanne Ely's Website gekauft, tonnenweise frische Zutaten gekauft, sie klein gehackt und alles in Gefrierbeutel gepackt. Dann wanderte alles in die Gefriertruhe und seit Anfang November haben wir davon gegessen. Es sind noch zwei Mahlzeiten in der Truhe, aber ich denke, die werden genauso gut sein wie die anderen 18.
Sweet and sour fish
(das einzige Essen, bei dem ich daran dachte, es zu fotografieren)
Bevor ich es vergesse, hier sind die eindeutig wichtigsten Dinge, die ich bei der ganzen Sache gelernt habe: vor dem Einfrieren sollte man alles ganz dünn ausbreiten. Wenn man wie ich schöne dicken Klumpen aus all dem Fleisch macht, bevor man es in die Truhe steckt, hat man am Schluss gefrorenes Essen, das auch nach 48 Stunden im Kühlschrank nicht getaut ist. Nicht eine dieser Mahlzeiten wurde gekocht, ohne noch teilweise gefroren zu sein. Also, beherzigt meinen Rat, macht flache Pakete. Die zweite, und eher unwichtigere, Sache ist: Messt die Zutaten auch wirklich ab, denkt nicht: "Ach, das ist schon ungefähr ein halber Teelöffel Knoblauch, was soll's." und dann ist in jedem Essen zu viel Knoblauch, und es gibt einige, bei denen man hastig Knoblauchpulver in die Beutel schütten muss, weil der frische ausgegangen ist.

Bevor ich erzähle, wie es geschmeckt hat (keine Angst, ich gehe nicht ins Detail), muss ich sagen, dass ich wieder mal alles falsch gemacht habe - wie immer. Alles, das gegrillt werden sollte, wurde gebraten. Alles, das in einem "Slow Cooker" (elektrisches Gartopf, braucht stundenlang, um das Essen zu schmoren) gekocht werden sollte, landete im Schnellkochtopf. Es gibt in Deutschland keine GladWare Container (was auch immer das sein soll) oder Sauce Alfredo im Glas. Und weil mir nicht klar war, dass es auch in Deutschland Dosenlachs gibt, habe ich stattdessen Thunfisch genommen. Und ein kleiner Hinweis: Versucht nie, etwas zu braten, das vorher in Honig gewälzt wurde! Der Honig wird sofort schwarz und verbrannt. Das Fleisch schmeckte allerdings trotzdem gut, nur die Sauce war, äh, für den menschlichen Verzehr nicht geeignet. Und noch etwas: Wenn ihr beschließt, "Crock Pot Jambalaya" im Schnellkochtopf zu machen, tut die Orangesaft-Mischung nicht mit in den Topf. Ich wiederhole: Orangensauce nicht in den Schnellkochtopf geben. Sie verbrannte vollständig. Das Schwein schmeckte eindeutig geräuchert. Gut, aber geräuchert. In dem Fall konnten wir die Sauce ersetzen, weil wir noch einmal alle Zutaten dafür im Haus hatten.

Wir haben immer noch nicht alles gegessen, weil wir zwischendurch auch mal was anderes gekocht haben und da wir hier nur 2 1/2 Personen sind, essen wir an den meisten dieser Mahlzeiten zwei Tage. Alles war gut bis delikat, außer der "Chicken Pot Pie Lasagna". Aber ich würde das nicht Leanne vorwerfen, weil ich die schon erwähnte Sauce Alfredo einfach nach einem Wikipedia Artikel improvisiert habe und dann auch noch Butter und Milch anstelle der halben Sahne nehmen musste, weil ich zu wenig gekauft hatte. Dann wurde das Ganze mit einem Streit während des Kochens gewürzt, das Mittagessen war zu spät fertig und dann weigerte mein Mann sich, davon zu essen, weil wir uns gestritten hatten und weil Milch drin war. (Nein, er ist kein Jude, das hat etwas mit der italienischen Ess-Philosophie zu tun, nach der man Milch nie in salziges Essen tun darf.) Wir aßen an der Lasagne zwei Tage und haben dann die andere Hälfte weg geschmissen.

Wie ich schon sagte, schmeckte alles hervorragend, aber es war insgesamt etwas zu fleischig für unseren Geschmack. Vor allem zu viel Schwein, das wir für gewöhnlich gar nicht essen. Ich habe außerdem den dringenden Verdacht, dass die Hälfte der Steaks und Schnitzel gereicht hätte, weil sie riesig waren. Einen Tag haben wir das Cashew Steak gegessen, dann haben wir das restlichen Fleisch klein geschnitten und mit Paprika gemischt und es asiatisch mit Reis gekocht und wieder einen Tag später machten wir daraus ein Nudelgericht.

Also, für diejenigen, die es gerne mal ausprobieren möchten, ich kann es nur empfehlen, Kochen und die Essens-Planung waren in der Zeit viel einfacher. Oh, und das Kochen selber dauerte in der Regel etwa eine halbe Stunde pro Mahlzeit. Das ist okay, und am jeweils zweiten Tag ging es natürlich schneller, weil wir da nur aufgewärmt haben. Nachdem wir immer noch etwas übrig haben, hat sich der Aufwand eindeutig gelohnt, das alles zusammen zu stellen. Vielleicht machen wir es dann aber Ende September und schmeißen noch ein paar Tüten gehacktes Gemüse in die Truhe, damit wir zwischendurch noch ein paar vegetarische Mahlzeiten einfügen können. Das nächste Mal benutze ich definitiv meine Küchenmaschine. Ich komme mir ziemlich blöd vor, daran nicht früher gedacht zu haben, aber ich benutze sie nie, weil sie so ein Riesenteil ist, dass man damit zum Beispiel nicht weniger als zwei Kuchenteige auf einmal rühren kann. Bei der Menge für einen Kuchen wirbelt der Rührbesen nur ein bisschen Mehl auf. DAs nächste Mal werde ich auch alle Maße vorher umrechnen. Flüssig-Unzen in Milliliter, Pfund in Kilogramm und so weiter. Und dann schreibe ich das in die Rezepte, so dass ich das nie wieder machen muss.

Jetzt plane ich unser Essen wieder auf die alte Weise. Mittwochs setze ich mich hin und versuche, mir fünf oder sechs gesunde, schmackhafte Gerichte auszudenken, die man schnell kochen kann, und dann essen wir drei Mal pro Woche Nudeln mit Sauce oder Tiefkühl-Pizza. Ich werde es vermissen, eine ganze Truhe voller Essen zu haben, das ich nur herausziehen muss. Allerdings 24 Stunden vorher, was gar nicht so einfach ist. Man beendet jede Mahlzeit mit einer Diskussion darüber, was es am nächsten Tag zu essen geben soll. (In unserem Haushalt wir alles eine Debatte.) Aber dann hat man schon etwas vorbereitet. Und wenn irgend etwas dazwischen kommt und man es am nächsten Tag nicht kocht, ist das auch kein Problem. Weil alles so frisch eingefroren wurde, kann man es auch am übernächsten Tag noch kochen. Vor allem, wenn es in der Mitte immer noch gefroren ist.

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