Ein Jahr und mehr als hundert Einträge
Ich habe meinen hundertsten Blog-Eintrag verpasst. Also, nicht direkt verpasst, aber ich wusste nicht, dass es Nr. 100 ist während ich ihn schrieb. Auf der anderen Seite gibt es auch Einträge in diesem Blog, die eigentlich nicht zählen wie dieser. Der älteste überhaupt, in Deutsch und in meinem anderen Blog. Das war weder der erste Blog-Eintrag noch der Tag, der für mich die Geburtsstunde dieses Blogs markiert. Im Mai 2005 legte ich ein Blogger-Konto an. Mein Mann wollte eine Webseite und ich sagte: "Aber du brauchst etwas, das die Leute veranlasst, wiederzukommen, eine News-Seite oder ein Blog." Er fragte, wie man das macht, ich wusste es auch nicht, murmelte etwas von Blogger, das eventuell kostenlos sei, ging zu meinem Computer, eröffnete ein Konto, schrieb etwas über das Wetter und meinen Sohn, in dem der Name der Stadt, in der ich lebe, vorkam, ging zurück, eröffnete ein anderes Konto für meinen Mann, sagte: "Hier ist dein Konto, hier ist dein Passwort und wenn du mal Zeit hast, zeige ich dir, wie man neue Einträge veröffentlicht." Das war's.
Falls ihr interessiert seid, sein Blog ist immer noch da, auch wenn seine Webseite inzwischen eine eigene Seite für News hat. (Und dort etwas zu posten ist etwa so einfach, wie Fort Knox zu entern. Man braucht mich, meine Liste von Kennwörtern und drei verschiedene Nutzer- oder Kontennamen, um etwas einzugeben. Am besten funktioniert es mit telefonischer Unterstützung durch den Freund von uns, der das ganze Ding programmiert hat.) Oh, und der englische Teil existiert noch nicht, ich habe immer noch nichts übersetzt und danach muss dann unser Freund noch neue Seiten erzeugen, wie immer man das macht...
Aber zurück zu diesem Blog, oder vielmehr zu diesem Blog. Es gab einen einzelnen Eintrag im August 2005 und dann Schweigen. Man kann sich das als die Schwangerschaft mit diesem Blog vorstellen. Neun Monate der Erwartung. Dann beschloss ich, zu Englisch zu wechseln und das stellt für mich meinen ersten offiziellen Eintrag dar: language switch. Seitdem habe ich eine Menge Blogs gefunden, die kein bisschen langweilig sind. Ehrlich gesagt habe ich so viele gefunden, dass ich sie nicht einmal alle lesen kann, wenn ich in meinem Leben auch noch etwas anderes machen will, als nur Blogs zu lesen. Die erste Ahnung von der Gemeinschaft, die dahinter steckt bekam ich, als ich Blogher fand. Damals hieß dieses Blog noch "Windeln und Musik". Ich fing an, enthusiastisch vor mich hin zu bloggen und hielt dann inne, um zu überlegen, wer das wohl lesen soll. Diejenigen von euch mit einem eigenen Blog wissen, dass das alles ein bisschen Arbeit macht. Und ich wollte gelesen werden, ansonsten hätte ich bei Papier und Bleistift bleiben können.
Als ich anfing, meinen Freunden vom Blog zu erzählen, um eine Handvoll Leser zu bekommen, zeigte sich ein anderes Problem: die Meisten würde nichts auf Englisch lesen. Aber die meisten Leute, die die Blogher blogrolls anschauen, würden nichts auf Deutsch lesen. Dilemma. Ich löste es auf wahre Susanne-Art, das Eine tun und das Andere nicht lassen. Dieser Zwilling zu meinem englischen Blog "Windeln und Musik", sein deutscher Spiegel wurde 8 Tage später geboren. Seit dem ersten Dezember sind die Windeln aus meinem Leben verschwunden. Ich habe das Blog umbenannt. Es ist gar nicht so einfach, etwas zu finden, dass auf Deutsch und Englisch funktioniert. Mein Mann schlug "Reflexionen aus einem beschädigten Leben" vor, was mir sehr gefällt, aber ein bisschen zu pessimistisch für meinen Geschmack. Auch wenn es etwas mit Theodor W. Adorno zu tun hat. (Es handelt sich dabei um den Untertitel seiner "Minima Moralia".) Mein Leben fühlt sich allerdings nicht besonders beschädigt an.
Also änderte ich den Namen zu "kreative.mutter.denkt". Kreativität und Mutterschaft sind die Eckpfeiler dieses Blogs und offensichtlich schreibe ich permanent über das, was ich denke. Ich bin mir mit den Punkten allerdings nicht mehr sicher. Vielleicht sind sie albern. Absurd. Denkt ihr, ich sollte mich von ihnen trennen? Es "kreative mutter denkt" nennen? Oder "kreative Mutter denkt"? Vielleicht.
Wie auch immer, jetzt ist es ein Jahr. Ein Jahr des Bloggens, ein Jahr, in dem ich durch meinen Tag gehe und in meinem Kopf die ganze Zeit Blog-Einträge formuliere, von denen ich etwa jeden dritten auch schreibe. Monatelang habe ich mich mit meinem Blog einsam gefühlt. Ich hatte etwa 3 Leser, oder vielmehr 3 "Hits" pro Tag und 95% der Leute blieben eine Sekunde oder weniger. Ich habe mit diesem Blog mehr Zeit verbracht, als ich jemals für möglich gehalten hätte. Ich habe jeden Eintrag bis auf einen übersetzt und habe etwa jeden zweiten Monat daran gedacht, es um meiner Musik willen aufzugeben.
-..
In den letzten Monaten habe sich die Leserzahlen erhöht, das Technocrati Ranking meines englischen Blogs ist auf 147.303, und ich fühle mich wie ein Mitglied einer Gemeinschaft. Ich habe Freundinnen wie De und Liv gefunden und habe sogar an einer Blogger-Hochzeit für soziale Gerechtigkeit teilgenommen. Ich habe herausgefunden, dass mir Schreiben wichtiger ist, als ich dachte und versuchte mich an NaNoWriMo. Wodurch ich Freunde gefunden habe, die ein bisschen näher wohnen. Also, so sehr ich es erst auch bezweifelt habe, ist Bloggen doch eine soziale Tätigkeit. Ich sitze wegen des Bloggens nicht mehr in meinem Haus in der Vorstadt und fühle mich einsam und abgeschnitten, ich sitze stattdessen in meinem Haus in der Vorstadt und fühle mich als Teil einer Gemeinschaft mit Freunden. Manchmal treffe ich sie sogar in echt. Meistens nicht. Einer der Gründe dafür ist die Tatsache, dass ich nicht einfach ein Flugzeug nehmen kann, um um die halbe Welt zu fliegen. Aber heutzutage kommt die Welt durch meinen kleinen Computerbildschirm zu mir.
Und um dies alles abzuschließen muss ich sagen, dass ich schon wieder eines von diesen Dingen angefangen habe, für das ich weder Zeit noch Energie habe. Als ich an NaNo teilgenommen habe, dachte ich so bei mir: "Warum gibt es sowas nicht für Songwriter?" Tja, Überraschung, es gibt: FAWM. February album writing month. 14 Songs in 28 Tagen. Ich habe vor, spektakulär zu scheitern, weil ich a) mich eine Woche zu spät angemeldet habe, b) in meinem ganzen Leben nur drei oder vier Songs geschrieben habe, c) ich letzte Woche nicht einmal Zeit hatte, meinen Blog-Eintrag zu übersetzen und d) Schlaf und Ruhe momentan eindeutig Vorrang haben, weil ich sonst einfach so umfalle. Trotzdem habe ich mich angemeldet und letzte Woche fast einen ganezn Song geschrieben. Ich muss nur noch ein bisschen Text an die Bridge klatschen...
Und vergesst nicht die Just Post posts:
Falls ihr interessiert seid, sein Blog ist immer noch da, auch wenn seine Webseite inzwischen eine eigene Seite für News hat. (Und dort etwas zu posten ist etwa so einfach, wie Fort Knox zu entern. Man braucht mich, meine Liste von Kennwörtern und drei verschiedene Nutzer- oder Kontennamen, um etwas einzugeben. Am besten funktioniert es mit telefonischer Unterstützung durch den Freund von uns, der das ganze Ding programmiert hat.) Oh, und der englische Teil existiert noch nicht, ich habe immer noch nichts übersetzt und danach muss dann unser Freund noch neue Seiten erzeugen, wie immer man das macht...
Aber zurück zu diesem Blog, oder vielmehr zu diesem Blog. Es gab einen einzelnen Eintrag im August 2005 und dann Schweigen. Man kann sich das als die Schwangerschaft mit diesem Blog vorstellen. Neun Monate der Erwartung. Dann beschloss ich, zu Englisch zu wechseln und das stellt für mich meinen ersten offiziellen Eintrag dar: language switch. Seitdem habe ich eine Menge Blogs gefunden, die kein bisschen langweilig sind. Ehrlich gesagt habe ich so viele gefunden, dass ich sie nicht einmal alle lesen kann, wenn ich in meinem Leben auch noch etwas anderes machen will, als nur Blogs zu lesen. Die erste Ahnung von der Gemeinschaft, die dahinter steckt bekam ich, als ich Blogher fand. Damals hieß dieses Blog noch "Windeln und Musik". Ich fing an, enthusiastisch vor mich hin zu bloggen und hielt dann inne, um zu überlegen, wer das wohl lesen soll. Diejenigen von euch mit einem eigenen Blog wissen, dass das alles ein bisschen Arbeit macht. Und ich wollte gelesen werden, ansonsten hätte ich bei Papier und Bleistift bleiben können.
Als ich anfing, meinen Freunden vom Blog zu erzählen, um eine Handvoll Leser zu bekommen, zeigte sich ein anderes Problem: die Meisten würde nichts auf Englisch lesen. Aber die meisten Leute, die die Blogher blogrolls anschauen, würden nichts auf Deutsch lesen. Dilemma. Ich löste es auf wahre Susanne-Art, das Eine tun und das Andere nicht lassen. Dieser Zwilling zu meinem englischen Blog "Windeln und Musik", sein deutscher Spiegel wurde 8 Tage später geboren. Seit dem ersten Dezember sind die Windeln aus meinem Leben verschwunden. Ich habe das Blog umbenannt. Es ist gar nicht so einfach, etwas zu finden, dass auf Deutsch und Englisch funktioniert. Mein Mann schlug "Reflexionen aus einem beschädigten Leben" vor, was mir sehr gefällt, aber ein bisschen zu pessimistisch für meinen Geschmack. Auch wenn es etwas mit Theodor W. Adorno zu tun hat. (Es handelt sich dabei um den Untertitel seiner "Minima Moralia".) Mein Leben fühlt sich allerdings nicht besonders beschädigt an.
Also änderte ich den Namen zu "kreative.mutter.denkt". Kreativität und Mutterschaft sind die Eckpfeiler dieses Blogs und offensichtlich schreibe ich permanent über das, was ich denke. Ich bin mir mit den Punkten allerdings nicht mehr sicher. Vielleicht sind sie albern. Absurd. Denkt ihr, ich sollte mich von ihnen trennen? Es "kreative mutter denkt" nennen? Oder "kreative Mutter denkt"? Vielleicht.
Wie auch immer, jetzt ist es ein Jahr. Ein Jahr des Bloggens, ein Jahr, in dem ich durch meinen Tag gehe und in meinem Kopf die ganze Zeit Blog-Einträge formuliere, von denen ich etwa jeden dritten auch schreibe. Monatelang habe ich mich mit meinem Blog einsam gefühlt. Ich hatte etwa 3 Leser, oder vielmehr 3 "Hits" pro Tag und 95% der Leute blieben eine Sekunde oder weniger. Ich habe mit diesem Blog mehr Zeit verbracht, als ich jemals für möglich gehalten hätte. Ich habe jeden Eintrag bis auf einen übersetzt und habe etwa jeden zweiten Monat daran gedacht, es um meiner Musik willen aufzugeben.
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In den letzten Monaten habe sich die Leserzahlen erhöht, das Technocrati Ranking meines englischen Blogs ist auf 147.303, und ich fühle mich wie ein Mitglied einer Gemeinschaft. Ich habe Freundinnen wie De und Liv gefunden und habe sogar an einer Blogger-Hochzeit für soziale Gerechtigkeit teilgenommen. Ich habe herausgefunden, dass mir Schreiben wichtiger ist, als ich dachte und versuchte mich an NaNoWriMo. Wodurch ich Freunde gefunden habe, die ein bisschen näher wohnen. Also, so sehr ich es erst auch bezweifelt habe, ist Bloggen doch eine soziale Tätigkeit. Ich sitze wegen des Bloggens nicht mehr in meinem Haus in der Vorstadt und fühle mich einsam und abgeschnitten, ich sitze stattdessen in meinem Haus in der Vorstadt und fühle mich als Teil einer Gemeinschaft mit Freunden. Manchmal treffe ich sie sogar in echt. Meistens nicht. Einer der Gründe dafür ist die Tatsache, dass ich nicht einfach ein Flugzeug nehmen kann, um um die halbe Welt zu fliegen. Aber heutzutage kommt die Welt durch meinen kleinen Computerbildschirm zu mir.
Und um dies alles abzuschließen muss ich sagen, dass ich schon wieder eines von diesen Dingen angefangen habe, für das ich weder Zeit noch Energie habe. Als ich an NaNo teilgenommen habe, dachte ich so bei mir: "Warum gibt es sowas nicht für Songwriter?" Tja, Überraschung, es gibt: FAWM. February album writing month. 14 Songs in 28 Tagen. Ich habe vor, spektakulär zu scheitern, weil ich a) mich eine Woche zu spät angemeldet habe, b) in meinem ganzen Leben nur drei oder vier Songs geschrieben habe, c) ich letzte Woche nicht einmal Zeit hatte, meinen Blog-Eintrag zu übersetzen und d) Schlaf und Ruhe momentan eindeutig Vorrang haben, weil ich sonst einfach so umfalle. Trotzdem habe ich mich angemeldet und letzte Woche fast einen ganezn Song geschrieben. Ich muss nur noch ein bisschen Text an die Bridge klatschen...
Und vergesst nicht die Just Post posts:
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