Hochzeitspläne
Na ja, so ähnlich. (Und das, nachdem ich gerade öffentlich bekundet habe, dass ich Hochzeiten nicht mag.) Ich habe eine riesige Zu-Tun_liste auf meinem Schreibtisch, bin etwas hungrig und es gibt etwa eine Million Dinge, die ich jetzt tun "sollte". Aber ich wurde von meiner Freundin De angesprochen und da musste ich natürlich etwas beitragen.
Also, was für eine Hochzeit? Tja, es geht darum, sich dazu zu verpflichten, die Welt zu ändern. Was ich sowieso schon getan hatte. Also glaube ich nicht, dass mein Mann etwas gegen diese Polygamie haben wird. Nachdem wir sowieso schon miteinander und mit der Musik verheiratet sind, also, mir würde es an seiner Stelle nichts ausmachen.
Das Hochzeitsgeschenk soll ein Post über das soziale Anliegen sein, das uns am Herzen liegt. Ihr wisst, dass ich nie über Soziales oder Politisches schreibe. Das heißt nicht, das mir diese Dinge egal wären. Und gleichgeschlechtliche Ehen gehören nicht einmal mehr dazu, seit sie in Deutschland möglich sind. (Was Lebensverpartnerungen in Bayern angeht, habe ich mich übrigens geirrt. Und das betreffende Paar erwartet inzwischen ein Kind. Das ist alles so aufregend!)
Die sozialen Fragen, um die es mir geht, sind ziemlich abstrakt. Ich glaube daran, dass jeder eine Wahl haben sollte. Dass jedes menschliche Wesen genug zu essen, ein Dach über dem Kopf und Liebe haben sollte. Dass wir alle danach streben sollten, spiritueller und freundlicher zu werden. Dass der einzige Weg, die Welt zu verändern darin besteht, mich zu verändern und ein besserer Mensch zu werden. Ich glaube an Gewaltlosigkeit. Ich bin Feministin.
Was mich wirklich getroffen hat, war das Margaret Mead Zitat: Jen schrieb:
Aber ich habe das Gefühl, dass das meine größte Verpflichtung der Welt gegenüber ist. Als Deutsche muss ich aufpassen,d ass so etwas nie wieder geschehen kann. Ich gehöre einer Nation an, die den zweiten Weltkrieg ausgelöst hat. Teenager denken heutzutage nicht mehr darüber nach. Das ist vielleicht auch ihr gutes Recht. Ich glaube nicht, dass sie viel über die Zeit ihrer Urgroßeltern wissen. Oder den Krieg. Und irgendwie bin ich darüber froh. Ich bin sehr erleichtert, dass ich ins Ausland fahren kann, ohne ständig Menschen zu treffen, die mir erzählen, dass sie alle Deutschen hassen, weil sie gegen meine Großeltern gekämpft haben. Aber ich denke, es ist wichtig, das nicht zu vergessen. Den Mund aufzumachen.
Wer hätte das gedacht. Ich weiß nicht, ob das ein soziales Thema ist, aber Frieden ist sehr kostbar und wert dafür zu leben.
Ich komme also zur Hochzeit, wie ich schon sagte. Wir trinken Champagner, wir tanzen und singen und verändern die Welt zum Besseren.
Also, was für eine Hochzeit? Tja, es geht darum, sich dazu zu verpflichten, die Welt zu ändern. Was ich sowieso schon getan hatte. Also glaube ich nicht, dass mein Mann etwas gegen diese Polygamie haben wird. Nachdem wir sowieso schon miteinander und mit der Musik verheiratet sind, also, mir würde es an seiner Stelle nichts ausmachen.
Das Hochzeitsgeschenk soll ein Post über das soziale Anliegen sein, das uns am Herzen liegt. Ihr wisst, dass ich nie über Soziales oder Politisches schreibe. Das heißt nicht, das mir diese Dinge egal wären. Und gleichgeschlechtliche Ehen gehören nicht einmal mehr dazu, seit sie in Deutschland möglich sind. (Was Lebensverpartnerungen in Bayern angeht, habe ich mich übrigens geirrt. Und das betreffende Paar erwartet inzwischen ein Kind. Das ist alles so aufregend!)
Die sozialen Fragen, um die es mir geht, sind ziemlich abstrakt. Ich glaube daran, dass jeder eine Wahl haben sollte. Dass jedes menschliche Wesen genug zu essen, ein Dach über dem Kopf und Liebe haben sollte. Dass wir alle danach streben sollten, spiritueller und freundlicher zu werden. Dass der einzige Weg, die Welt zu verändern darin besteht, mich zu verändern und ein besserer Mensch zu werden. Ich glaube an Gewaltlosigkeit. Ich bin Feministin.
Was mich wirklich getroffen hat, war das Margaret Mead Zitat: Jen schrieb:
Never doubt that a small group of thoughtful, committed people can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has.
Jawohl. Ich habe unter anderem Ethnologie studiert und das hat mir die Hoffnung gegeben, dass soziale Systeme nicht einfach vorgegeben sind, sondern von Menschen durch Übereinkunft geschaffen werden. Das bedeutet auch, dass diese Menschen daran etwas ändern können. Als Deutsche war es mir immer besonders wichtig daran zu glauben, dass Einzelne etwas bewirken können. Ich stamme von einer langen Reihe von Menschen ab, die sich für nichts eingesetzt haben. Von den Menschen, die mit den Nazis nicht unbedingt einer Meinung waren, die aber auch nichts dagegen unternommen haben. Ich kann ihre Angst sehr wohl verstehen und ich weiß nicht, wie ich mich in so einer Situation verhalten würde. Ich hoffe sehr, dass ich das nie herausfinden muss, aber ich bete für den Mut, nicht den Mund zu halten und wegzusehen. Das mutigste, das einer meiner Großväter getan hat, war nicht in die NSDAP einzutreten. Das war schon ziemlich mutig. Man muss sich das nur mal vorstellen. Er war Kommunist, aber er hat seinen Mund gehalten. Mein anderer Großvater war Bäcker und hat Leuten Brot gegeben, obwohl sie keine Marken hatten. Niemand verließ das Land, niemand landete im Gefängnis oder schlimmeres, sie duckten sich bloß und hofften, es wäre bald vorbei. Und das ist es. Glücklicherweise.Aber ich habe das Gefühl, dass das meine größte Verpflichtung der Welt gegenüber ist. Als Deutsche muss ich aufpassen,d ass so etwas nie wieder geschehen kann. Ich gehöre einer Nation an, die den zweiten Weltkrieg ausgelöst hat. Teenager denken heutzutage nicht mehr darüber nach. Das ist vielleicht auch ihr gutes Recht. Ich glaube nicht, dass sie viel über die Zeit ihrer Urgroßeltern wissen. Oder den Krieg. Und irgendwie bin ich darüber froh. Ich bin sehr erleichtert, dass ich ins Ausland fahren kann, ohne ständig Menschen zu treffen, die mir erzählen, dass sie alle Deutschen hassen, weil sie gegen meine Großeltern gekämpft haben. Aber ich denke, es ist wichtig, das nicht zu vergessen. Den Mund aufzumachen.
Wer hätte das gedacht. Ich weiß nicht, ob das ein soziales Thema ist, aber Frieden ist sehr kostbar und wert dafür zu leben.
Ich komme also zur Hochzeit, wie ich schon sagte. Wir trinken Champagner, wir tanzen und singen und verändern die Welt zum Besseren.
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