Freitag, März 09, 2007

Sorry

Als ich vor gut einem Jahr angefangen habe, zweisprachig zu bloggen habe ich geschrieben, ich wüsste nicht, wie lange ich das tun würde. Jetzt weiß ich es offensichtlich: bis vorletzte Woche oder so. Diejenigen von euch, die mein Blog auf Englisch und Deutsch lesen, werden es schon gemerkt haben; am Anfang habe ich jeden Post erst übersetzt und dann veröffentlicht. Dann hat sich eine Verzögerung eingeschlichen, Einträge tauchten auf creative.mother.thinking auf und es dauerte ein oder zwei Tage, bis sie hier auf Deutsch erschienen. Jetzt aber bin ich so weit, dass ich auf dem anderen Blog schon zwei Posts voraus bin.

Wie ich in meinem englischen Blog schon beschrieben habe, bin ich gerade in einer Phase der Neuorientierung und des krassen Umbaus. Es sieht so aus, als ob sich meine Blog-Übersetzungen wegrationalisiert hätten, ohne dass ich das vorhatte. Jetzt hatte ich zwei Optionen: mir entweder einen größeren Zeitraum raus schnitzen und den Rückstand aufholen oder zugeben, dass offensichtlich in meinem veränderten Lebenskonzept nur Platz für ein Blog ist.

Man kann sich natürlich fragen, warum ich dann das englische Blog behalte und nicht das deutsche. Schließlich ist Deutsch meine Mutter- und Vatersprache, ich lebe in Deutschland und will hier auch nicht weg. Ich finde es ja selbst manchmal eigenartig, mich fremdsprachlich auszudrücken und mein Zelt im englischsprachigen Internet aufzuschlagen. Es ist aber so, dass das englische Blog etwa doppelt so viele Hits hat, dass von den Leuten, die dort vorbeischauen etwa ein Viertel mehr auch tatsächlich liest, was ich schreibe, dass das englische Blog viel mehr Kommentare bekommt, dass ich mich mit viel mehr englischsprachigen Bloggerinnen verbunden fühle als mit deutschen (Ich bin immer noch auf der Suche nach den deutschen Mamabloggern, auch wenn ich inzwischen auf die "bloggenden Mamas" gestoßen bin und mir da noch nicht alle angeschaut habe.) und - auch nicht unwesentlich - dass die Leute, die dieses Blog auf Deutsch lesen in der Regel durchaus fähig sind, auch ein englisches Blog zu lesen, aber nicht umgekehrt.



Meinem neuen Vorsatz entsprechend, das zu respektieren, was tatsächlich da ist, anstatt mich ausschließlich auf das zu konzentrieren, was ich erreichen möchte, habe ich mich schweren Herzens entschlossen, den "Übersetzungsservice" bis auf Weiteres einzustellen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir zu meinem englischen Blog folgt und dort weiterlest. Ja, ich finde es auch merkwürdig, wenn Deutsche die Gedanken einer anderen Deutschen auf Englisch lesen, aber das Ganze hat sich einfach so entwickelt, mein Entschluss, die Sprache zu wechseln hat dazu geführt, dass das was ich schreibe von viel mehr Leuten gelesen wird und ehrlich gesagt, habe ich das Gefühl, meine Art Blog ist keine deutsche Art Blog. Eine Sache, über die ich auch schon eine Weile nachdenke und die ich hoffe, irgendwann mal auf den Punkt bringen zu können.

Ich komme mir so vor, als ob ich euch hängen lassen würde, vor allem diejenigen von euch, die ich persönlich kenne. Aber es war auch klar, dass ich nicht alles machen kann, was ich mir so vorgenommen habe, und es sieht so aus, als ob das hier eine Sache ist, die ich aufgeben kann, ohne dass es all zu sehr wehtut.

Hope to see you all at "creative.mother.thinking"!

Love

Susanne.

Montag, März 05, 2007

Farbe, Orange oder Trauer über den Paradigmenwechsel in der Mode

Orange ist meine allerliebste Lieblingsfarbe auf der ganzen Welt. Es ist leuchtend und feurig und sonnig und warm. Und es steht mir gut.

Es wird auch mit dem zweiten Chakra in Verbindung gebracht, mit - wie Sonia Choquette schreibt - unserer Lebenskraft, unserem emotionalen und sinnlichen Wohlbefinden. Mit recht grundlegenden Bedürfnissen, wenn auch nicht so grundlegend wie das erste Chakra, dem Quell, aus dem unsere persönliche Kraft und Wohlbefinden entspringen. Das erste Chakra wird mit der Farbe Rot in Verbindung gebracht.

Dummerweise kommt Orange gerade wieder aus der Mode. Man kann es schon jetzt sehen. Kleidung für junge Frauen ist braun, rosa, schwarz oder weiß. Orange Kleidung findet man nur noch in Geschäften für die "reife Frau". Also, aus der Mode.

Das ist mir schon mal passiert. Ende der siebziger Jahre verschwand orange und ich musste meine Liebe auf Neon-Pink übertragen. Tja, ich mag vielleicht auch Pink, aber Pink mag mich nicht. Ich kann mit Rot leben, das ist okay, aber nicht so gut wie die Wahl zu haben zwischen Rot und Orange.

Da war mal ein Shirt, das ich gesehen aber nicht gekauft habe, weil ich zu der Zeit schwanger war und ich verzehre mich immer noch danach: indisch, Batik, orange, rot und pink mit einem Bild von Ganesha vorne drauf. Ah.

Ich bin's ja ganz zufrieden, solange sie mir wenigstens noch etwas Farbe lassen, aber ich fürchte die Tage des rein Schwarzen kommen wieder. Nicht, dass ich irgendetwas gegen Schwarz hätte. Fantastische Farbe. Vor allem für Schuhe und Hosen. (Sogar für Blogs.) Aber Tops?

Ich bin nämlich ein Herbsttyp. Das bedeutet, ich sehe in Brauntönen gut aus, Moosgrün, Burgunderrot oder Terrakotta. Einige Herbsttypen können Karamell tragen oder Pastelltöne, aber ich nicht. Blasse Farben, Weiß und vor allem Schwarz oder Rosa lassen mich aussehen, als wäre alle Farbe aus meinem Gesicht verschwunden. Oh, und nicht zu vergessen Grau.

Es gab Zeiten, in denen ich ausschließlich Grau, Rot und Grün trug. Mit sehr blassem Make-up und sehr rotem Lippenstift. Das waren die frühen 90er. Vampirlook. Dann sagte mir eine Freundin, dass eventuell Grau und Schwarz doch nicht die idealen Farben für mich seien und wisst ihr was? Seit ich einen anderen Look habe, hat mich niemand mehr gefragt, ob ich krank bin, wenn ich mich pudelwohl fühle.

Ich trauere also um den Modewechsel. Es gab orange Tops, orange Pullis, sogar orange Handtaschen, Rucksäcke und Schuhe. Einstmals ließen sie sogar meinen Lieblingscomputer tangerine tragen

Glaubt ihr, es wird wiederkommen? In 30 Jahren oder so? Fürs Erste horte ich Moosgrün und Braun.

(Da sieht man, was passiert, wenn ich mogele und meine Schreibgruppen-Hausaufgabe als Blog Post verwende. Und und wenn ich besagte Aufgabe auf dem Weg zum Treffen in der S-Bahn schreibe. Die Bahnfahrt dauert nur 20 Minuten. Normales Posten wird in Kürze wieder aufgenommen.)
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