Dienstag, September 05, 2006

Wie man die Diät-Mentalität hinter sich lässt

Dies ist der zweite Teil meines Eintrags über Diät-Mentalität:

Einleitend muss ich sagen, dass ich das längst noch nicht ganz geschafft habe. Ich übe noch. Und dann, für diejenigen, die meine viel zu lange Serie über Nicht-Diät und Abnehmen nicht gelesen haben, so sehe ich zu Zeit aus:



(Als ich diese Foto zum ersten Mal sah, dacht ich: "Das bin ich nicht, So dünn bin ich nicht.")

Hier nun also elf Wege aus der Diät-Mentalität_

1. Konzentriere dich auf das, was mit deinem Körper in Ordnung ist. Lebt er? Atmet? Kann er gehen, reden, denken, nähren? Gut.

Jon Kabat-Zinn sagt irgendwo (sorry, aber ich finde die Stelle wieder nicht), dass so lange du lebst mit dir mehr richtig ist als falsch.

2. Lerne, deinen Körper so zu mögen, wie er ist. Und zieh' Kleider an, die sich gut anfühlen und gut aussehen.

Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Aber es funktioniert. Stell' dich vor den Spiegel (am besten nackt) und sage dir, was du an dir magst. Sei konkret. Stell dir vor, du hättest dich gerade in diese Person verliebt. Das Mindeste, das du sagen kannst ist: "Ich mag dich, weil du mich den ganzen Tag herumträgst." "Ich liebe es, dass du ein Kind geboren hast."

3. Konzentriere dich auf positive Veränderungen. Mit Vorsatz.

(Christine Kane formuliert das besser, als ich es jemals könnte. Aber leider nicht auf Deutsch.) Bleib dran. Wenn du strauchelst (und das wirst du), steh' wieder auf und fang von vorne an.
Diäten funktionieren nicht. Nie. Nicht, um abzunehmen. Sie funktionieren bei nahrungsbedingten Krankheiten wie Diabetes.

Der Trick ist, sich auf Dinge zu konzentrieren, die man tun kann, nicht auf Verbote. Wenn ich also abends hungrig bin und mich nach Schokolade sehne, trinke ich stattdessen eine Tasse Tee. (Das ist auf jeden Fall der Plan.) Oder ich gehe stattdessen schlafen. Mein Drang nach Schokolade ist eigentlich ein Zeichen für Müdigkeit, nicht für Hunger.

4. Ruh' dich aus. Schlaf' genug.

(Und nein, entgegen populärer Mythen kommen nicht alle Erwachsenen mit maximal sechs Stunden pro Nacht aus. Ich brauche 8 1/2, so wie die meisten Frauen.)

5. Tu dir selbst etwas Gutes. Jeden Tag. Das ist ein Befehl.

Und etwas Gutes bedeutet nicht jedes Mal Schokolade. Setz dich mit einer Tasse Tee hin, lies' ein Buch, tu' etwas anderes als sonst, riech' die Rosen, nähre deinen Sinn für das Unerwartete.

6. Wenn du merkst, dass du ans Dicksein oder ans Essen denkst, denk' stattdessen an etwas wirklich Wichtiges.

Wie deine Musik oder das Schreiben, dein Blog oder deine Kinder.

7. Tu das, was du liebst. Das, was du wirklich liebst.

Für mich ist das Musikmachen. Das funktioniert jedes Mal. Ich setze mich hin, genervt, gelangweilt und sehr unwillig und nach etwas Spielen und Arbeiten und Improvisieren - sofortiges Glück.

8. Iss' richtiges Essen, das gut schmeckt. Geneen Roth ergänzt das damit, dass man jeden Tag eine warme Mahlzeit essen sollte.

Versuche, ruhige und angenehme Essenszeiten zu haben. (Ich weiß, wie schwierig das mit Kindern ist.) Genieße dein Essen. Und sei deines Körpers gewahr, während du isst.

9. Wenn das Essen vorbei ist, hör auf zu essen. Nicht Naschen und keine Reste von den Tellern anderer in den Mund stopfen.

10. Konzentrier' dich auf das Leben, das du leben willst.

Möchte ich wirklich jemand sein, der sich ständig mit Junkfood voll stopft? Fühlt sich das wirklich gut an? Nein, tut es nicht. Bis ich also gesund und vernünftig werde, tue ich erstmal so. Und zwar so lange, bis ich es werde.

11. Entrümpel' dein Haus, räum' auf und mach' sauber. Ernsthaft.

Erledige Dinge, die du vor dir hergeschoben hast. Dann fließt die Energie wieder.

Wenn du das alles tust, fühlst du dich besser, egal wie viel du wiegst. Und es ist wahrscheinlich, dass du Gewicht verlierst. Aber wenn man in der Diät-Mentalität feststeckt, ist das, was man abnimmt, nie genug. Also sollten wir uns darauf konzentrieren, uns zu heilen. Nicht auf die Waage.

Für weitere Anregungen und Inspiration empfehle ich Geneen Roth (mal wieder), FlyLadys Body Clutter-Buch und Debra Waterhouse.

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