Frühlingsdiät - warum ich trotzdem versuche, anders zu essen
Tja, ich weiß zwar, dass das Gefühl, fett zu sein, gar nichts damit zu tun hat, wie viel man wiegt - mit fünfzehn Kilo weniger als jetzt habe ich mich auch schon schrecklich fett gefühlt und mit nur vier weniger sexy, begehrenswert und angenehm kurvig - aber es gibt Gründe, sein Essverhalten zu ändern.
Auch, wenn ich aus weltanschaulichen, gesundheitlichen und feministischen Gründen nicht so viel gegen Diäten einzuwenden hätte, eigne ich mich typmäßig nicht besonders dazu, eine zu machen. Wenn ich auch nur annähernd das Gefühl habe, jemand schreibt mir vor, ob ich Hunger haben darf; was, wann und wie viel ich essen darf, steige ich sofort auf die Barrikaden. "Das wollen wir doch mal sehen, wer bist du denn, dass du mir mein Essen verbietest?"
Zwischenzeitlich war ich von meinem langsam stetig steigenden Gewicht und meinen jahrelangen Versuchen, von einer Esssüchtigen zu einer Normalesserin zu werden schon so frustriert, dass ich etwa einmal die Woche auf die Homepage der Weight Watchers ging, um mich zu erkundigen, wann und wo das nächste Treffen in meiner Nähe stattfinden würde. Dann versuchte ich mir vorzustellen, wie ich akribisch jeden Bissen, den ich zu mir nehme, in Punkte umrechne, und dann am Ende des Tages noch drei Stunden Aerobic machen muss, damit ich nicht abloose. Sehr lustig! Schon allein die Vorstellung reichte aus, um mich in Richtung Süßigkeiten-Schublade zu treiben.
Ja, ich habe eine Süßigkeiten-Schublade. Wir haben sie allerdings in einen Schrank umziehen lassen, der für unseren Sohn außer Reichweite ist. Es heißt ja, Kinder nähmen im Mutterleib die Essensvorlieben ihrer Mütter an. Wie gut, dass ich in der Schwangerschaft keinen Alkohol getrunken habe. Das Kind mag am liebsten: Schokolade, Chips, Bohnen, Nudeln, Reis, Gummibärchen, Karotten und Joghurt. Das mit dem Joghurt und den Karotten kann er nicht von mir haben.
In erster Linie ging es mir darum, dass ich nicht den Rest meines Lebens der Zwanghaftigkeit meines Essverhaltens ausgeliefert sein wollte und dass zwar Konfektionsgröße 48 nicht so der Hit ist, ich aber bei weiter steigender Tendenz im Rentenalter nur noch Maßanfertigungen hätte tragen können.
Ich versuche, mich zu ändern, seit ich gemerkt habe, dass nicht alle Menschen alle paar Tage einen größeren Fressanfall haben und dann etwa dreitausend Kalorien auf einmal essen. Danach habe ich auch noch eine Talkshow über Esssüchtige gesehen. Die Gäste dort erzählten von ihren Essgewohnheiten und ich merkte, der einzige Unterschied zwischen mir und diesen Kolossen war die Menge, die wir essen, denn ich wog nicht 130 Kilo. Das war vor 25 Jahren.
(wird fortgesetzt)
Auch, wenn ich aus weltanschaulichen, gesundheitlichen und feministischen Gründen nicht so viel gegen Diäten einzuwenden hätte, eigne ich mich typmäßig nicht besonders dazu, eine zu machen. Wenn ich auch nur annähernd das Gefühl habe, jemand schreibt mir vor, ob ich Hunger haben darf; was, wann und wie viel ich essen darf, steige ich sofort auf die Barrikaden. "Das wollen wir doch mal sehen, wer bist du denn, dass du mir mein Essen verbietest?"
Zwischenzeitlich war ich von meinem langsam stetig steigenden Gewicht und meinen jahrelangen Versuchen, von einer Esssüchtigen zu einer Normalesserin zu werden schon so frustriert, dass ich etwa einmal die Woche auf die Homepage der Weight Watchers ging, um mich zu erkundigen, wann und wo das nächste Treffen in meiner Nähe stattfinden würde. Dann versuchte ich mir vorzustellen, wie ich akribisch jeden Bissen, den ich zu mir nehme, in Punkte umrechne, und dann am Ende des Tages noch drei Stunden Aerobic machen muss, damit ich nicht abloose. Sehr lustig! Schon allein die Vorstellung reichte aus, um mich in Richtung Süßigkeiten-Schublade zu treiben.
Ja, ich habe eine Süßigkeiten-Schublade. Wir haben sie allerdings in einen Schrank umziehen lassen, der für unseren Sohn außer Reichweite ist. Es heißt ja, Kinder nähmen im Mutterleib die Essensvorlieben ihrer Mütter an. Wie gut, dass ich in der Schwangerschaft keinen Alkohol getrunken habe. Das Kind mag am liebsten: Schokolade, Chips, Bohnen, Nudeln, Reis, Gummibärchen, Karotten und Joghurt. Das mit dem Joghurt und den Karotten kann er nicht von mir haben.
In erster Linie ging es mir darum, dass ich nicht den Rest meines Lebens der Zwanghaftigkeit meines Essverhaltens ausgeliefert sein wollte und dass zwar Konfektionsgröße 48 nicht so der Hit ist, ich aber bei weiter steigender Tendenz im Rentenalter nur noch Maßanfertigungen hätte tragen können.
Ich versuche, mich zu ändern, seit ich gemerkt habe, dass nicht alle Menschen alle paar Tage einen größeren Fressanfall haben und dann etwa dreitausend Kalorien auf einmal essen. Danach habe ich auch noch eine Talkshow über Esssüchtige gesehen. Die Gäste dort erzählten von ihren Essgewohnheiten und ich merkte, der einzige Unterschied zwischen mir und diesen Kolossen war die Menge, die wir essen, denn ich wog nicht 130 Kilo. Das war vor 25 Jahren.
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