Sonntag, Oktober 08, 2006

Hilfe, ich bin abhängig von Selbsthilfe-Büchern

Also, ich gebe es zu, ich bin abhängig von Selbsthilfe-Büchern. Das ist mir klar geworden, als ich mich für den Kurs "Ten days to better blogging" oder so ähnlich angemeldet habe, dann meine Hausaufgaben nicht gemacht habe und dann feststellen musste, dass ich die Übungen für die folgenden Selbsthilfe-Dingse auch nicht gemacht hatte:
  1. das "The Vein of Gold"-Programm
  2. "Take Time for Your Life"
  3. "Trust Your Vibes: Secret Tools for Six-Sensory Living"
  4. ein paar Übungen von Christine Kane
Das "Vein of Gold"-Programm versuche ich zu machen seit - lasst mich überlegen - 1999. Jupp, ungefähr richtig. Ich habe es zwei Mal angefangen und bis jetzt fünf der Übungen gemacht. Ich bin auf Seite 65. Das Buch hat 368 Seiten. Also, sieben mal sechs, eskönnte also noch 42 Jahre dauern, bis ich damit fertig werde. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass eine der Aufgaben darin bestand, meine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Die Datei hat 118 Seiten und 47.724 Wörter. Während ich daran gearbeitet habe, habe ich drei versionene meiner Dissertation geschrieben, wurde schwanger und bekam ein Kind. "Vein of Gold" ist ein Buch von Julia Cameron, dass einem helfen soll, Kreativitäts-Blockaden zu überwinden.

This extraordinary book of learning through doing features inspiring teachings on the creative process and more than hundred imaginative, involving, and energizing tasks. Each task engages the readers in "inner play", leading to authentic growth, renewal, and healing.

Okay, "mehr als hundert Übungen". Äh.

"Take time for your life" habe ich auf Christines Anregung hin gelesen. Ich dachte, es sei ganz gut, meine Zeit-Management-Fähigkeiten etwas aufzupolieren, weil ich etwas Schwierigkeiten mit dem "Make time for my music"-Teil habe. Und Lesen tue ich immer gerne. Ich stürzte mich in die Aufgaben der ersten Woche und musste es dann beiseite legen. Ah, ich sehe gerade in meinem Notizbuch, dass die letzte Aufgabe war, sich nach einer "coaching group" umzusehen. Am 3. Juli. Aber wenigstens in diesem Jahr, das ist schon eine Erleichterung. Wenn ich mich recht erinnere, versuchte ich der lokalen "Life Makeover Group" beizutreten. Zwei Mal. Und so sehr ich es schätze, Leute mit den gleichen Interessen um mich zu haben, bin ich nicht bereit, selber eine neue Gruppe zu gründen.

"Trust your vibes": Ich liebe Sonia Choquettes Bücher ungefähr genauso wie die von Julia Cameron. Aber ich habe noch nie wirklich mit einem davon gearbeitet. In letzter Zeit habe ich mir immer ihre Radiosendung angehört und dachte, es wäre eine gute Idee, das Buch wieder rauszuziehen und ein oder zwei Übungen zu machen. Bis jetzt bin ich am Anfang des dritten Teils von neun. Es ist etwas leichter als bei den anderen beiden Programmen, weil man nicht erst dann weitermachen kann, wenn man bestimmte Aufgaben abgeschlossen hat.

Die eine "Hausaufgabe" von Christine Kane, die ich diesen Monat machen wollte, war das Setzen von Monats-Zielen. Obwohl ich das nie "richtig" gemacht habe, hat es mir im Juli ziemlich geholfen. Naja, es ist ja noch ziemlich viel Monat übrig...

Ich liebe Selbsthilfe-Bücher, wirklich, und manche davon haben mir enorm geholfen. Wie "Der Weg des Künstlers. Ein spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität" und "Why Weight?: A Guide to Ending Compulsive Eating" von Geneen Roth. Aber manchmal habe ich den Eindruck, das ist nur eine weitere Art, alles aufzuschieben und zu viel zu denken. Das was Sonia Choquette "mentale Verstopfung" nennt. Manchmal denke ich, ich versuche mich "dünn zu lesen", wie Leanne Ely es mal ausgedrückt hat. Nur dass ich versuche, mich spirituell, kreativ und effizient zu lesen.

Wie immer bin ich auch hier zwiegespalten. Die Übungen zu machen hilft. Aber sie sind kein Selbstzweck. Sie sind dafür gedacht, mir bei einer speziellen Sache zu helfen. Wenn ich also diese spezielle Sache nicht mache, weil die Selbsthilfe-Übungen all meine Zeit und Energie verschlingen...

Okay, das ist mein Plan:
  1. Ich vergesse erstmal "Vein of Gold". Es steht jetzt seit Monaten im Regal, da kann es auch noch etwas länger stehen.
  2. Ich fange das nächste Kapitel von "Take time for your life" an, ohne meine "Community" gefunden zu haben und mache die nächste Aufgabe auf der Liste.
  3. Nächstes Wochenende lese ich das nächste Kapitel von "Trust your vibes".
  4. Ich schreibe heute meine Monatsziele für Oktober auf. Irgendwie. Vergiss die "Mach es richtig"-Einstellung.
  5. Mach die Hausaufgaben Nummer 1 und 3 des "10 days to a better blog"-Kurses. Vergiss Nummer 2.
Manchmal frage ich mich, ob jeder sich ständig mit Aufgaben und Projekten überhäuft. Oder bin ich die Einzige?

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